Deutzer Brücke

gut verpackt - Annette

Wunderbar rätselhaft. Ja, eine Spiegelung, aber was ist IN diesen Plastikbeuteln? Der Baum der Spiegelung? Oder etwas ähnlich Organisches? Der blaue Himmel bringt Verheißung und Leichtigkeit, aber die Plastikbeutel sind ja eher negativ konnotiert. Man kann es nicht auflösen, es bleibt rätselhaft.

 Auch schön. Lebt natürlich von den Farben.

Die Deutzer Brücke scheint Euch alle zu grafischen Bildlösungen inspiriert zu haben. Das Bild ist sehr einfach gehalten. Es ist auch nicht zu 100% auf das Grafische reduziert, dafür gibt es zu viele kleine "Ungenauigkeiten" - z.B. "nur fast" parallel verlaufende Linien - aber das hat neben dem Nachteil, sich vom Grafischen zu entfernen, wiederum den Vorteil, etwas "echter" rüberzukommen, als Illustration unserer Umwelt mehr Gewicht zu bekommen. Mir gefällt es!

von Renate

Knick in der Brücke ..oder.. Knick in der Optik - Annette

Dieses Bild erinnert mich sehr stark an die amerikanische Fotografie der klassischen moderne. Es ist eine "Fotografie des blauen Himmels". Schön in Szene gesetzt. Mich irritiert der Knick in der Brücke nicht. Das Bild bleibt aber ein Erlebnis von Technik und von dem, was der Mensch aus Natur gemacht hat. Hier steht der blaue Himmel für Natur, würde ich sagen.

von Uschi

Wahrscheinlich ist gar kein Wasser im Spiel, aber das Bild wirkt fast wie ein Unterwasserfoto. Es laufen da auch Reflexe durch das Bild, die jenen Reflexen ähneln, die Wasser abstrahlt. Jedenfalls auch hier ein ganz verträumtes Bild mit vielen rätselhaften Elementen.

Was für ein FEINES Bild. Zunächst: Kreuz. Ok, trägt, ist aber auch nichts vollkommen Neues. Ikonographisch immerhin ein verlässliches Arbeitspferd. Aber dann der Schatten, diese leicht versetzte Dopplung der Querstrebe, die bringt so viel Leben in das Bild! Und FRAGEN! Dieses kleine ungebetene Element stellt unsere Wirklichkeit infrage, bringt DAS ERWARTETE aus dem Gleichgewicht. Sehr schön gesehen!

Asphalt 2 - Alex

Am Ufer- Evelyn

Das wäre jetzt so ein schöner Corona-Kandidat. Entscheidend ist für mich Dein Schatten. Ohne den würde es sich "im Formalen erschöpfen" hahaha. Aber der Schatten bringt Inhalt rein. Der kleine Mensch am Rand der Milchstraße, Einsamkeit, und jetzt in Zeiten von Corona natürlich Kontaktbeschränkungen.

von Jörg

Ich mag dieses Bild hier, weil es nicht auf das Grafische reduziert bleibt. Das Grafische ist gebrochen - durch Ungrafisches und weniger Grafisches. Und wieder gibt mir dieser Umstand das Gefühl, etwas Echtes anzuschauen.

von Susann

Auf den ersten Blick ein Pflänzlein mit seinem Schatten. Das haben wir so oder so ähnlich schon tausendmal gesehen. Aber hier ist etwas anders. Einmal ist es natürlich fokussiert weil reduziert. Aber das alleine ist es nicht. Wie so oft ist es das Zusammenspiel verschiedener Elemente oder Eigenarten. Ich kann nur raten: Es ist die Art und Weise, wie die Pflanze und ihr Schatten einander wie sehnsüchtig zuneigen. Bei mir entsteht da so ein starkes Empfinden einer Illustration des ewigen philisophischen Problems von "Sein & Schein". Hier stellt sich beides in Frage, erhebt beides für sich allein den Anspruch auf Wirklichkeit und Wahrhaftigkeit. Ganz spannend. Und elegant verpackt, das müssen wir anerkennen!

Hallo - Ines

Nun haben wir hier etwas, vor dem ich oft warne: Die Skulptur - selbst ein Kunstwerk. Ich will mich nicht wiederholen. Aber hier wirkt die Skulptur nicht durch etwas, das der Bildhauer oder die Bildhauerin ihr gegeben haben mag, sondern es geht einzig darum, dass uns hier ein Tier anschaut. Wahrscheinlich könnte es sogar ein echtes Tier sein. Der Pferdekopf wirkt als Element eines Gegensatzpaares. Wir haben ja NATUR / KULTUR. Und wir haben MODERNE ARCHITEKTUR / TRADITIONELLE ARCHITEKTUR. Eigentlich auch noch MENSCH / TIER. Das Bild beeinhaltet eine quirlige Mischung unterschiedlicher Gegensatzpaare. Ganz reizend zusammengewürfelt. Außerdem ist die Perspektive so gewählt, dass man den Eindruck hat, dem Lüften eines Geheimnisses beizuwohnen.

Auch sehr schön gemacht. Ich will nicht wieder von Corona-Bezügen sprechen. Das Bild hat einen starken formalen Reiz, aber über den rein formalen Reiz hinaus, hat es inhaltliche Implikationen zu bieten. Ich muss an die Ursuppe denken, in der sich - vielleicht zufällig - eine allererste Zelle gebildet hat.

Luftblasen - Evelyn

Das ist natürlich schön. Der Komplementärkontrast grün/rot muss natürlich sein, um den Kontrast besonders deutlich herauszuarbeiten. Und unsere menschlichen Sehnsüchte fliegen so schön zerbrechlich davon! Aaahhh ....

von Susann

Mikado 1 - Ines

Mikado 2 - Ines


Nr. 2 ist transparenter. Man kann die Linien in Gedanken wieder zusammensetzen. Bei 1 ist es nicht zwangsläufig, dass die Linien zueinander gehören. Schön auch bei 2, dass weder eine Diagonale noch eine Senkrechte gewählt wurde. Das verleiht dem Bild etwas leicht spielerisches.

von Uschi

Da gibt es nicht wirklich viel zu erklären. Die Lichtreflexionen auf dem Wasser sprechen für sich, das ist wirklich lieblich, aber es ist nicht billig oder platt. Hinzu kommt, dass die Lichtreflexe als Einheit gesehen tatsächlich so ein bisschen die Gestalt eines Gespenstes annehmen. Und dann die dritte Kette oben, die unser Hirn, weil sie parallel zu den anderen beiden aus dem rechten Bildrand kommt, gerne weiter parallel zu den anderen fortgeführt sehen will. Ist aber nicht, und das bringt ein klitzekleines Wenig Dunkelheit in das Bild.

Ihr wisst ja, wie empfindlich ich auf Straßenmarkierungen reagiere. Hier aber ist es gelungen, durch rigorosen Anschnitt die ansonsten so platte Symbolik auszuhebeln und etwas wirklich Abstraktes zu machen. Dass der Vordergrund links so vollkommen überstrahlt, ist mutig und enttäuscht aufs Angenehmste unsere Erwartungen.

Kringel 2 - Alex

Es gibt Bilder, es gibt Perspektiven, auf denen wirkt das menschliche Tun und die Spuren, die es hinterlässt, wie eine nicht zu enträtselnde kryptische aber dennoch universelle Botschaft. Dieses Bild ist so eines. Wie diese Kornfeld-Zeichnungen von mutmaßlichen Marsmenschen.
Hier sehen wir Dinge, die gleichzeitig auf zwei Frequenzen senden: Einmal haben sie eine vollkommen klare, mitunter auch vollkommen banale Funktion - hier: Weg - und zum Anderen haben sie den Charakter eines Zeichens oder gar Symbols mit einer immateriellen, höheren, aber rätselhaften Bedeutung, die wir nicht entschlüsseln können. Das ist quasi ein Gleichnis zur ewigen Suche nach dem Sinn des Lebens: WIR WISSEN NICHT, OB ES EINE BEDEUTUNG HAT ODER NICHT! Irgendwie sieht es manchmal ein bisschen danach aus, aber der Wortlaut der Botschaft, die wir zu sehen glauben, ist nicht verständlich. Wir können nur die Botschaft sehen. Sollte das Wort zum Sonntag werden, bin etwas spät dran.

von Renate

So ein Bild habe ich von Dir noch nie gesehen! Es freut mich, dass Du Dich an experimentellere Herangehensweisen wagst! Ich möchte gar nicht wissen, was Du veranstaltet hast, um dieses Bild zu machen! :-) Vielleicht bedeutet es einen besonderen Reiz, dass es da diesen roten Schnipsel jenseits des Schärfepunkts gibt, der eigentlich am stärksten unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt - ... das Geheimnis wird jedoch nicht gelüftet.

Erinnert mich stark an Sachaufnahmen von Albert Renger-Patzsch. Ganz nah dran, die Objekte sehr präsent, selbst das billige Blech der Fassungen wird förmlich spürbar.

Brennstäbe - Evelyn

von Jörg

Schön gesehen und inszeniert. Sieht aus, als hätte es die Größe einer Streichholzschachtel.