Fühlinger See

von Renate

Mein Favorit von Renate. Ihr seht, ich bin in so einer Art "Gegenlicht-Rausch". Bin ich sowieso, aber ihr gebt auch gerade viel Anlass zur Berauschung. Nicht zu unterschätzen ist hier die Wirkung dieser merkwürdigen Schwimmelemente auf dem Wasser. Die sind nämlich wohltuend unfotogen. Ohne die wäre es zu lieblich, aber so bekommt das Bild mehr Tiefe und Zweideutigkeit.

von Annette

Hier spielt Farbe eine ganz große Rolle. Natürlich lebt das Bild davon, dass die beiden Abzugsschächte ein "Gesicht" haben. So weit, so einfach. Aber dass das Moos an und um die Schächte herum genau das gleiche Grün hat wie die jungen Blätter im Hintergrund, das bringt eine große Ruhe in das Bild. Außerdem ist die Farbe berauschend.

Risikogruppe - Ines

Ein schönes Stilleben, eine echte NATURE MORT.

von Uschi

Dieses Bild besticht durch den Eindruck von großer  Künstlichkeit. Mattes Aluminium bei diesigem Sonnenschein. Fast unerträglich. Und die Sonne steht auch noch genau in der Flucht der Mastenreihe. Wirkt auch künstlich. Nicht schön, aber wirklich gut, eindringlich

klein - Alex

Beim ersten Durchschauen habe ich das Vöglein gar nicht gesehen. Ich fand das Bild sehr spannend wegen des überaus gewagten Anschnitts beider Stahlformen, hatte mir das schon als Favorit auf Wiedervorlage gelegt. Sieht man aber das Vöglein, reduziert sich das Bild sofort und unwiderruflich auf diesen Kontrast Natur/Technig, groß/klein. Ich sage: Ohne Vogel gibt es mehr her!

von Renate

Hier sieht man, was Fotografie kann. Die Kunst des Fotografierens ist die Kunst des Ausschneidens, des Weglassens, des Begrenzens. Hier sieht man es sehr schön: Ein Ausschnitt. Durch das Weglassen bekommen wir mehr.

von Annette

Farbe finde ich besser. Normalerweise kann man mit einem SW-Bild grafische Wirkung, zumindest wenn sie durch Licht und Schatten hervorgerufen wird, besser hervorheben, das Bild besser auf die grafische Wirkung begrenzen. In diesem Fall ist das farbige Bild aber einfach viel lebendiger und hat trotzdem eine starke grafische Wirkung. Und vergessen wir nicht: Diese Farbe, dieses "Geländer-Grün" ist von kulturhistorischer Tragweite! Das bringt dann eben noch einen inhaltlichen Aspekt in das grafisch dominierte Bild rein.

von Jörg

Ein Favorit auf Anhieb. Wir hatten es schon oft: Die feine Schwelle zwischen einem Muster und einer Zeichnung. Hier ist es auf dem Punkt. Man würde sagen: Die Wiese ist von einem Linienmuster überzogen. Aber nein, es ist kein Muster mehr, jede Linie hat ein Gesicht. Es ist der Schatten eines Baumes. Die Zeichnung ist total abwechslungsreich und dynamisch.

Lagune 15 - Susann

Mein Liebling von Susann ist Lagune 15. Ja, obwohl es eine Spiegelung ist - oder das meiste davon. Es ist eines der dunklen Bilder. Es wirkt auf mich künstlich dunkel, aber das spielt keine Rolle. Die Dunkelheit ist gewagt, fast eine Zumutung, wir sind gewzwungen, die Augen zusammenzukneifen und näher an das Bild heranzutreten, aber das Bild bleibt finster und undurchdringlich - wie Natur nun mal ist.

Diesmal fällt auf, wie schön Evelyn den Himmel als weithin dominierende Fläche einsetzt. Das ist sehr schön gelungen bei TOR TOR TOR. Schön die Abstraktion des Bekannten erkannt.

Tor, Tor, Tor - Evelyn

Corona-Abstand - Uschi

Ich würde hier Corona nicht thematisieren. Das banalisiert das Bild etwas. Ohne den Hinweis ist es sehr mystisch, die beiden Frauen, die dem Licht entgegengehen (schon wieder Gegenlicht!), der auffällige Abstand zwischen ihnen, die Tätigkeit ...

Ihr wisst ja, wie allergisch ich auf Tele-Perspektive reagiere! Und hier haben wir so ein Bild. Aber das Bild ist spannend. Ich kann nur raten: Normalerweise zoomen wir heran, wenn etwas unzugänglich oder gefährlich ist. Das, was danach im Zentrum des Bildes steht, könnte ein Promi sein, jemand, der sich unbeobachtet fühlt, eine Kriegsszene... Hier ist es aber diese dusselige Absperrung, die auch noch so passend eingerahmt ist durch die anderen Gegenstände. Das Bild spielt sehr gekonnt mit unseren Sehgewohnheiten

von Uschi

Abendruhe - Evelyn

Bei der Weide bin ich jetzt schon seit 20 Minuten am rätselraten. Ja, es ist ein schönes Bild. Ja, es ist lieblich. Aber: Nein, es ist haarscharf an der Kalenderästhetik vorbei geschossen. Bloß: WIE haarscharf? ... - Nein, es ist nicht doof. Es ist FAST doof und damit gut! :-)

Lagune 89,91,94,98 - Susann

Die Gruppe der vier Stillleben finde ich sehr gelungen. Sehr schön gefunden und ins Bild gesetzt.

Heute kein Tanz - Ines

Beinahe wäre ich mir untreu geworden und hätte "heute kein Tanz" gewählt. Ja, es ist gut inszeniert, da stimmt alles, aber, ihr ahnt es, die Schrift ... - so unnötig plakativ, so dominant.

Ich wollte eine Ausnahme machen, aber in letzter Sekunde habe ich mir nochmal die Frage gestellt: Wenn dieses Bild in meiner Küche an der Wand hinge oder "Ausgangssperre", welches würde ich öfter und länger anschauen?

"Ausgangssperre", eben WEIL es etwas ungelenk komponiert ist, Vordergrund und Hintergrund nichts miteinander zu tun zu haben scheinen und trotzdem die Natur eine so magische Ausstrahlung und Anziehung hat.

Ausgangssperre - Ines

Feierabend - Evelyn

Ein rauhes Bild. Eine/r in Not, und keiner tut was! Würde man gerne zu einem Artikel über die
Flüchtlingsproblematik einsetzen. Schön gesehen.

Hier müsste ich eigentlich sagen: Das Verdienst liegt bei der Natur, nicht bei der Alex, die hat ja nur draufgehalten. Ist mir egal. Schön, dass es das Bild gibt, danke Alex! Immerhin: Es ist ja nicht groß, dieses Objekt muss man erst mal sehen und dann noch den Ausschnitt bestimmen. Und das quadratische Format ist hier auch richtig gewählt und leitet auf die richtige Interpretation hin: Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Mikrokosmos. Ein Mini-Universum mit allem, was dazugehört: Sonnen, Planeten, Galaxien, Gaswolken und haufenweise schwarze Löcher.

grau - Alex

Die Ordnung, die auf den Kopf gestellt ist: Die Giganten ordnen sich diesen albernen Schildern unter.

4-5 - Alex

Sehr schön. Auch eine Nature Mort. Aber die einzelnen Elemente dieses Natur-Stilllebens sind, jedes für sich genommen, so unbedeutend. Dass sie sich zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen lassen, hätte man einfach nicht gedacht.

von Jörg

Das ist ein rührendes Bild. Man könnte niemals sagen, dass das Bild banal ist. Warscheinlich nur wegen der Rauchfahne, die sich dem rechten Turm zuneigt. Meine Oma sagte zu Möchtegerns immer: Mit den großen Hunden pinkeln gehen wollen, aber das Beinchen nicht heben können. Und das dann auf Hessisch.

von Jörg

Lagune 9 - Susann

Bei der farblichen Aufnahme ist die Abstraktion einen Hauch stärker zurückgenommen. Es entsteht ein feines Gleichgewicht zwischen reell und abstrakt, das ich sehr spannend finde.